Heimstättervereinigung Steenkamp e.V. gegr. 1920

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Ein bisschen Zeit muss sein! 100 Jahre Ursula (Uschi) Scheibner

Vor allem, wenn es sich um einen 100sten Geburtstag handelt. So einen Geburtstag hat Ursula (Uschi) Scheibner aus dem Rüsternkamp am 10. Januar 2025 gefeiert. Da unser Saal noch nicht ganz fertig war, traf man sich im Gemeindesaal der Melanchthongemeinde, von der Familie fein vorbereitet und geschmückt.

Erinnert ihr euch? Vor zwei Jahren gab es schon einmal einen Artikel im Steenkamper, zum 98jährigen, da hatte sie uns den 100sten versprochen und sie hat Wort gehalten. Und nun braucht es auch etwas Zeit für diesen Artikel…

Es trafen also so bummelig 60 Menschen wirklich aller Altersgruppen zusammen, von den Urenkelinnen bis zu den 99jährigen, um Uschi zu gratulieren. Und sie hatten Zeit mitgebracht, denn das Festprogramm hatte einiges zu bieten. Es fanden sich viele liebevolle und respektvolle Worte für die Jubilarin, die stets sehr aktiv gewesen war und über ein gutes Netzwerk in der Siedlung und der Gemeinde verfügt. Wir hörten, dass sie als engagierte Organisatorin nie nachgelassen hatte, sich zu kümmern. Nun engagieren sich neben der Familie viele Menschen für Uschi. Ein Netzwerk von Menschen um sie herum besucht sie, kauft ein, ist da. Vom Pflegedienst war zu hören, dass sie ein solches Netzwerk noch nicht erlebt haben. Als kleiner Nebengedanke und am Beispiel von Uschi sei erlaubt zu sagen, dass so Altwerden in der Gemeinschaft, hier im Zusammenklang der Siedlung, der Gemeinde, der Freund*innen und der Familie funktionieren kann. Zurück zum Fest.

Der Chor der Melanchthongemeinde trat mit einem kleinen Programm an und brachte ein Grußwort von Bischöfin Kirsten Fehrs mit. Uschi war bis zu ihren 80igern im Chor, sie hat den Chorgesang geliebt und stets bedauert, dass sie aufgehört hatte. An diesem Tag hatte sie wieder die Gelegenheit und sang mit. 

Der Pastor im Ruhestand, Andreas Zühlke, uns u.a. wohlbekannt durch die Aktivitäten rund um die Stolpersteine, hatte neben seiner Rede ein kleines Liederheft vorbereitet, alle sollten die Möglichkeit haben, mitzusingen. Während seines Beitrags kamen alte Weggefährt*innen mit Blumen in den Händen und stellten sie in eine große Vase, bis ein kleines Tulpenmeer entstanden war, eine anrührend schöne Geste. 

Wie es überhaupt ein Treffpunkt für alte und sehr alte Freundschaften war. Öfter war zu hören, dass man sich sehr lange nicht gesehen habe, es wurden Händchen gehalten und Erinnerungen ausgetauscht. Sehr viel später, beim Abschiednehmen, unterhielten sich drei ältere Herren darüber, dass sie ja nun im nächsten Jahr ihren Hundertsten hätten – gleich drei, Chapeau.

Die Vorsitzende der Heimstättervereinigung, Silke Faber, gratulierte in unser aller Namen mit einem wunderschönen Blumenstrauß. Sie passe mit ihren 100 Jahren gerade noch in das 100jährige Jubiläum der Steenkampsiedlung meinte Silke Faber mit einem großen Kompliment und vielen guten Wünschen. Weitere Nachbar*innen gratulierten und erzählten von gemeinsamen Erinnerungen, der Liebe zum Theater oder auch zum Rumtopf. 

Die Steenkamp-Singers und der Leitung von Kristina Gärtner hatte es sich nicht nehmen lassen, sowohl ein Ständchen als auch ordentlich Temperament in den Saal zu bringen, u.a. mit mitreißenden afrikanischen Liedern, sehr zur Freude der Jubilarin. 

Große Bewunderung erhielt von Anfang an eine riesige Erdbeertorte auf dem Geburtstagstisch. Sie wurde unter großem Interesse der Anwesenden angeschnitten. Keine*r konnte sich so recht vorstellen, wie das gehen könnte. Tja, manchmal muss man quer denken – oder eben schneiden und dann genießen. Mit Tortengenuß und kleinen Gesprächen ging die Feier so langsam zu Ende, aber nicht ohne gemeinsame Töne. Uschis Sohn Andreas, griff zur Gitarre und verabschiedete die Gäste mit Heidi Kabels „In Hamburg sacht man Tschüss, das heißt auf Wiedersehn…“. Und Uschi? Na, sie sang fröhlich mit.

Welch ein schönes kleines Fest für einen großartigen runden Geburtstag. 

April 2025
Gertrud Krapp