Nachtfahrverbot für Mähroboter in Hamburg
Igel schützen
Hamburg zieht die Reißleine für die Nacht: Mähroboter dürfen künftig nur noch tagsüber arbeiten, um Igel und andere nachtaktive Tiere zu schützen. Das sorgt für Erleichterung bei Tierschützern.
In vielen Gärten sind sie längst Stammgast: leise, autonome Mähroboter, die den Rasen in Schuss halten. Doch genau diese Geräte haben in den vergangenen Jahren vermehrt zu schweren Verletzungen bei Igeln geführt. Wissenschaftliche Auswertungen zeigen, dass hunderte dokumentierte Fälle von durch Gartenmaschinen verletzten Igeln vorliegen — mit hoher Sterblichkeit. Vor diesem Hintergrund hat Hamburg jetzt eine verbindliche Regelung beschlossen: der Betrieb von Mährobotern ist nur noch in den Tagesstunden erlaubt.
Warum ist das nötig? Igel sind überwiegend nachtaktiv und suchen in den Abend- und Nachtstunden Nahrung auf Rasenflächen und in Gärten. Treffen sie auf einen Mähroboter, rollen sie sich reflexartig zusammen — für die rotierenden Messer kann das fatale Folgen haben. Tierschutzverbände wie der NABU hatten bereits gefordert, die Geräte nachts nicht fahren zu lassen; mehrere Städte in Deutschland gingen voran, und nun folgt Hamburg mit einer formalrechtlichen Regelung.
Was bedeutet das praktisch? Die Allgemeinverfügung regelt Zeitfenster (meist: von 30 Minuten nach Sonnenaufgang bis 30 Minuten vor Sonnenuntergang) und richtet sich an private und gewerbliche Betreiber gleichermaßen. Verstöße können mit Ordnungsmaßnahmen belegt werden; Nachbarn sollen Auffälligkeiten melden können. Gleichzeitig werden Maßnahmen empfohlen, Gärten igelfreundlicher zu gestalten — z. B. Laub- und Reisighaufen als Rückzugsorte.
Tierschützer begrüßen die Entscheidung als wichtigen Schritt zum Schutz einer bedrohten Art.
Das Hamburger Nachtfahrverbot ist ein pragmatischer Schutzmechanismus für Igel und andere nachtaktive Kleintiere — und ein klarer Auftrag an Hersteller, Politik und Bürger, zusammenzuarbeiten: Technik verbessern, Gärten naturnah gestalten und Regeln respektieren. Für Gartenbesitzer heißt das jetzt: Zeitpläne anpassen — oder einfach nachts ausschalten.