Heimstättervereinigung Steenkamp e.V. gegr. 1920

Damals


Von Steenkamp und der Heimstätter-Vereinigung zwischen 1962 und 1967
aus dem Steenkamper Ausgabe 1/1968
Nach dem Tode von Carl Nordmeier, Johannes Matthiessen und Wilhelm Martens war Willi Kimmerline der letzte alte Steenkamper, der von 1920 an im Vorstand der Heimstätter-Veieinigung mitgearbeitet hat.  Er war bis 1939 Stadtverordneter in Altona und hat in manchen Aufsichtsratssitzungen der SAGA die Interessen der Steenkamper Siedler vertreten. Nach 1945 übernahm er wieder das Amt des Schriftführeis im Heimstätter-Vorstand, widmete sich der Betreuung des Lindenkrug-Saales für die Heimstättervereinigung und hat zulelzt auch für den ,,Steenkamper” verantwortlich gezeichnet. In seinem der Jugendpflege gewidmeten Beruf ist er auch noch nach Versetzung in den Ruhestand unermüdlich ehrenamtlich tätig gewesen. Ein langer Ruhestand war ihm nicht beschieden. Am 14. Dezember 1965 ist er für immer von uns gegangen. In Steenkamp ist er unvergessen.
Als 1945 die Zwischenseneration der Jünglinge von 1920 bis 1930 in die Verantwortung hineinwuchs, ist auch Hans Fretwurst in den Heimstätten-Vorstand gewählt worden. Er war zweiter Kassierer und hat sich um die Durchführung der Kinderfeste und geselliger Veranstaltungen in Steenkamp bemüht. Viel zu früh, erst 55 lahre alt, hat ihn eine tückische Krankheit am 20. April 1964 dahingerafft.
Weil 1920 bis 1923 sehr viele junge Ehepaare ihre erste Heimstätte gefunden hatten und das Schicksal nur wenigen Menschen eine goldene Hochzeit gönnt, sind in den vergangenen Jahren unzählige alte Steenkamper verstorben. Mancher von ihnen, der im öffentlichen Leben Hamburgs eine Rolle gespielt hatte oder als Lehrer ganzen Generationen von Schülern bekannt gewesen ist, hat in der Siedlung eine Lücke hinterlassen. Die meisten aber sind still und unbemerkt dahingegangen. Von vielen wohnen noch Kinder und Enkel in der Siedlung. Aber mehr als die Hälfte der Steenkamper Häuser ist heute von Menschen bewohnt, die erst nach 1945 hierher gekommen sind und das Leben der ,,Siedler” in Steenkamp nur noch vom Hörensagen kennen.
40jähriges Bestehen feierte am 25. Januar 1963 die SAGA, die einmal als ,,Siedlugs-Aktienegsellschaft Altona” in Steenkamp ihre ersten Geschäftsräume gehabt hat. Zur Erinnerung hieran schenkte die SAGA der Heimstätter-Vereinigung eine Lithographie, auf welcher das Haus des Lindenkruges dargestellt ist. Die Zeichnung stammt von der jungen D. Zwanck. Das Bild ist jetzt im Vereinssaal aufgehängt.
Das Jugendheim im ersten Stock des Lindenkrughauses hat der Heimstätter-Vorstand Ende 1965 an die SAGA zurückgegeben. Hier hat die SAGA 1923 ihre erste Geschäftsstelle gehabt. Ende der zwaiziger Jahre wurde in den Räumen eine Volksbücherei eingerichtet. Im Kriege waren die Räume für Verwaltungszwecke in Anspruch genommen. Nach dem Kriege haben verschiedene Jugendgruppen die Räume als Tagungsheim genutzt. Jetzt hat die SAGA dort eine Wohnung eingerichtet.
Im März feierte der Sparklub Linde sein 40jähriges Stiftungsfest. Es ist dies die einzige in Steenkamp noch heute ständig tagende kleine  gesellige Gemeinschaft. Der Heimstätter-Vorstand spendete zum Stiftungsfest 100,- DM. Der Ouickborn, drei Jahrzehnte lang ein gärtnerisch gestalteter Mittelpunkt in der Siedlung Steenkamp, dann viele Jahre ein Ort ständigen Ärgernisses für die Anwohner, ist im Frühiahr 1962 von der SAGA nach Beratung mit der Heimstätter-Vereinigung als öffentlicher Parkplatz neu gestaltet worden. Der Platz wurde nur zögernd in Benutzung genommen. Heute ist er aber regelmäßig ausgelastet.
Die Gaststätte im Lindenkrug, welche bis zum Kriege viele Jahre lang von einem in ganz Steenkamp bekannten und beliebten Wirt betrieben worden war, hatte durch Nachkriegsverhältnisse ihren guten Ruf, nahezu eingebüßt. Nachdem 1953 eine neue, tatkräftige Wirtin, Frau Ratjen, schon nach Jahresfrist die Bewirtschaftung des Lindenkruges wieder aufgab, um ein großes Ausflugslokal zu übernehmen, sind junge Leute in das Pachiverhältnis eingetreten. Von 1954 bis 1961 waren es die Eheleute Wollermann. Sie gaben auf, als die junge, aus dem Fach kommende Frau der Doppelaufgabe als Wirtin und nunmehr Mutter von zwei kleinen Jungen nicht mehr gewachsen war. Bei den Eheleuten May, die den Lindenkrug 1961 übernahmen, zeigten die herangewachsenen, im Fach ausgebildeten Söhne kein Interesse daran, hier zu bleiben, so daß Herr May 1965 die Bewirtung an die Eheleute Pastori abgab. Auch hier war es die junge Frau, deren Gesundheit unter der anstrengenden Aufgabe litt, die einer Wirtin nun einmal gestellt wird. Seit Dezember 1967 sind die Eheleute Suhr Pächter der Gaststätte im Lindenkrug. Möge es ihnen vergönnt sein, hier auch unter den heutigen, veränderten Verhältnissen eine gern besuchte Stätte der Geselligkeit aufrechtzuerhalten.

Mehr solche Geschichten und Einblicke in vergangene Zeiten im Archiv des Steenkampers oder in den Siedlungsgeschichten.

 

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Max •


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