Heimstättervereinigung Steenkamp e.V. gegr. 1920

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Bäcker Rögner

Rögner Team am 31.12.2020

aus dem Steenkamper 1/2021 von Jule Lübke und Anke Zimmermann

Rögner  –  das Ende vom Brötchenduft in der Ebertallee.

Rögners Backstube hat am 31.12.2020 mit den letzten Verkäufen von Berlinerneiner kleinen Träne im Knopfloch und Abschiedssekt ihren über 80jährigen Betrieb eingestellt.
Der nun mitsamt seiner Familie der Ebertalle 228 den Rücken kehrende Bäckermeister Koslowski hat 1980 bei Bäcker Rögner mit einem Praktikum begonnen  –  er liebte es schon immer, zu backen. Folgerichtig machte er dann hier auch seine Ausbildung und anschließend den Meister. 1997 übernahm er dann die Bäckerei von Familie Rögner.
Nun aber hat Familie Koslowski (die zum Großteil aktiv im Betrieb mitgearbeitet hat) zum letzten Mal „Weltmeister“, „Käptn Knust“ und Franzbrötchen verkauft und kehrt Hamburg gleich ganz den Rücken. 
Die Gründe hierfür sind zum einen gesundheitliche, zum anderen machten aber auch neue Vorschriften das Weiterführen der Backstube aus finanziellen Gründen undenkbar: Der Ofen (die „dicke Bertha“ wie Bäcker Koslowski sie liebevoll nennt) ist mit ihren 50 Jahren nicht mehr der Jüngste und hat einige Zipperlein, auch andere Betriebssysteme müssten ausgetauscht werden   – insgesamt hätten die Investitionen rund 500.000 € betragen. Familie Koslowski war es jedoch wichtig, ihre Bäckerei nicht an eine große Kette zu übergeben: am liebsten sollte es ein Familienbetrieb wie der ihrige mit Tradition sein. Schließlich fand sich mit der Bäckerei Körner aus Blankenese ein passender Nachfolger. Der langjährige Familienbetrieb backt in Blankenese seit 1901 in eigener Herstellung sowie ebenfalls mit eigenen Rezepten. Die bislang oft so verführerisch duftende Backstube in der Ebertallee wird schließen, das gesamte Sortiment wird in Blankenese gebacken und dann hier verkauft. Alle MitarbeiterInnen Rögners werden jedoch übernommen

Die Backstube Rögner war – neben ihren Brot- und Backwaren  –  auch eine beständige Anlaufstelle zum Klönschnack. „Rögner“ (oder „Rööchna“, wie meine Oma zu sagen pflegte)hat zudem immer ein gutes Verhältnis zu den Steenkampern gehabt –  so gab es lange Zeit sogar ein Brötchen mit dem Namen „Steenkamper“. Immerhin die Zutaten, die einen echten „Steenkamper“ ausmachen, hat uns der Bäckermeister noch verraten: 

Hartweizengrieß, Wasser, Hefe, Weizenmehl, Roggenmehl, Salz und Malz. Und  –  der Steenkamper hat, bevor es im Ofen heiß hergeht eine lange Ruhephase: 14 Stunden ruht er erst einmal!

Wir wünschen Familie Koslowski einen schönen „brotlosen“ Neuanfang und freuen uns auf die Neueröffnung durch die Bäckerei Körner!

Anzeigen aus dem Steenkamper und Festschriften