
Wärmepumpe im Vorgarten?
Die Energiewende bewegt auch die Steenkampsiedlung. Ein aktueller Bericht des Hamburger Abendblattes vom 26. April 2025 zeigt: Der Wunsch vieler Hausbesitzer, ihre alten Gasheizungen durch moderne Wärmepumpen zu ersetzen, stößt nicht immer auf einfache Genehmigungswege. Konkret wurde die Aufstellung einer Luft-Wärmepumpe im Vorgarten eines Reihenhauses abgelehnt – mit Hinweis auf die Gestaltungsverordnung und damit den Schutz des historischen Siedlungsbildes.
„Im Rathaus Altona, mit Stefanie von Berg von einer Grünen geführt, ist man sich des Problems bewusst. Kurz vor Ostern hat sich ein Fachausschuss der Bezirksversammlung mit dem Thema befasst, und kommende Woche soll es einen Vor-Ort-Termin mit Wennrich geben. Auch der Senat ist im Hintergrund bereits aktiv. Denn dieser Fall hat nicht nur Präzedenzcharakter für die Steenkampsiedlung, wie der Bezirk selbst schrieb, sondern in gewisser Hinsicht für ganz Hamburg. Rund 22.700 Gebäude mit noch viel mehr Wohneinheiten liegen nach Auskunft der Stadtentwicklungsbehörde in den 21 Gebieten mit städtebaulicher Erhaltungsverordnung. Viele von ihnen sind alt und benötigen in den kommenden Jahren eine neue Heizung. Doch was ist dann höher zu bewerten: der Milieu- oder der Klimaschutz?“
„Genau diese Frage haben SPD und Grüne in der Bürgerschaft bereits 2024 aufgeworfen: „Beschleunigter Klimaschutz in Gebieten mit städtebaulicher Erhaltungsverordnung“ war ihr Antrag überschrieben, mit dem sie den Senat aufforderten, eine Lösung für das Problem zu finden. Doch daran hapert es nach wie vor. Auf Abendblatt-Anfrage bekannte sich der Senat zwar zu dem „Ziel, eine klimaschonende Energieversorgung auch in Gebieten mit städtebaulicher Erhaltungsverordnung voranzubringen“, teilte eine Sprecherin der Stadtentwicklungsbehörde mit. Man strebe „eine einheitliche und transparente Genehmigungspraxis“ an. Aber bis auf einen „Leitfaden für Solaranlagen“ liegt noch nicht viel Konkretes vor. „Zukünftig“ würden auch „andere städtebaulich prägende Elemente wie Wärmepumpen betrachtet“, hieß es. Mit anderen Worten: Man hat noch keine Lösung.“
„Im Ergebnis unterstützt die übergeordnete Behörde die Ablehnung der Wärmepumpe: „Die Argumentation des Bezirksamtes ist nachvollziehbar.“ Neben den genannten Alternativvorschlägen sei auch ein „Quartierslösung“ denkbar, also eine größere Wärmepumpe oder sonstige Heizung für mehrere Gebäude oder ganze Straßenzüge. Dies könne „insbesondere in Reihenhaussiedlungen potenziell eine städtebaulich verträgliche Lösung“ darstellen.“
Energie-Gruppe der Heimstättervereinigung Steenkamp e.V.
Innerhalb des Vereins der Heimstättervereinigung Steenkamp e.V. beschäftigt sich eine engagierte Gruppe bereits seit 2024 mit der Zukunft der Energieversorgung in unserer Siedlung. Ihr Ziel ist es, nachhaltige, praktikable und zugleich städtebaulich passende Lösungen zu entwickeln – als diskussionswürdige Beispiele: gemeinschaftlich genutzten Erdwärmepumpen bis zu rückseitig installierten Photovoltaikanlagen.
Siehe auch Bericht aus dem Steenkamper 1/2025
Geplante Infoveranstaltung am 25. Juni 2025 im Steenkampsaal
Wer sich für die Arbeit der Energiegruppe interessiert oder Fragen und Anregungen einbringen möchte, kann sich gerne über den E-Mail-Verteiler energie@steenkamper.de melden.