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NABU Hamburg bittet um Verzicht auf privates Feuerwerk – Private Böllerei belastet Mensch und Natur
Ruhe fĂŒr Tiere, weniger MĂŒll, sauberere Atemluft: FĂŒr ein dauerhaftes Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk gibt es gute GrĂŒnde. Aus ArtenschutzgrĂŒnden sollte zudem auch wĂ€hrend der Brutzeit auf Feuerwerk verzichtet werden.
Bunte FeuerrĂ€der, zischende Raketen und krachende Böller: Feuerwerk gehörte fĂŒr vielen Menschen an Silvester und anderen Festen dazu â doch die Stimmung wandelt sich: Laut einer aktuellen und reprĂ€sentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa sprechen sich rund 60 Prozent der Deutschen fĂŒr ein Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk aus. Feuerwerk bringt vor allem an Silvester jedes Jahr starke Feinstaubbelastung und enorme MĂŒllmengen mit sich, zudem hat es schĂ€dliche Auswirkungen auf Wildtiere. Der NABU bittet daher alle Hamburgerinnen und Hamburger auf privates Feuerwerk zu Silvester zu verzichten. Der NABU fordert auĂerdem, dass Feuerwerke in der Hansestadt im gesamten Jahresverlauf reduziert werden sollten.
âDer Jahreswechsel lĂ€sst sich auch ohne privates Silvesterfeuerwerk gut feiern. Wir schlagen vor, dass die Stadt ein zentrales Feuerwerk organisiert, vorzugsweise eine Lichtshow. Die Konzentration auf einen bestimmten Ort reduziert MĂŒll und LĂ€rm â so kann das neue Jahr umwelt- und naturfreundlicher begrĂŒĂt werden. Und ganz nebenbei ist der Verzicht auf Feuerwerk auch ein ganz praktischer Beitrag zum Artenschutz. Zum Schutz und Erhalt der BiodiversitĂ€t mĂŒssen wir bisherige kulturelle Rituale hinterfragen und auch mal Ă€ndern. Die Mehrheit der Bevölkerung ist hier offensichtlich schon weiter als manch einer mit politischer Verantwortungâ, sagt Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg.
Vögel und andere Wildtiere leiden nĂ€mlich besonders unter knallendem Feuerwerk â und das nicht nur an Silvester. Der NABU fordert daher auch ein grundsĂ€tzliches Verbot von Feuerwerken in der Brutzeit von MĂ€rz bis August. Der FrĂŒhlings-DOM (22.03.-21.04.) und der Hafengeburtstag (09.-12.05.) liegen im kommenden Jahr in der besonders sensiblen Brutzeit der Vögel. Zu beiden AnlĂ€ssen wurden bisher teils mehrfach Feuerwerke gezĂŒndet. Auch diese Feuerwerke sollten in Zukunft durch immissionsĂ€rmere Alternativen ersetzt werden.
âBei Vögeln löst der heftige LĂ€rm den Fluchtreflex aus. Sie fliehen in groĂe Höhen, landen fĂŒr lange Zeit nicht und kehren nur zögerlich zu ihren Rast- und SchlafplĂ€tzen zurĂŒck. Dadurch verbrauchen sie viel Energie, die sie zum Ăberleben in der kalten Jahreszeit brauchen. Das kann schnell lebensbedrohend werden. Feuerwerke wĂ€hrend der Brutzeit können wiederum dazu fĂŒhren, dass Vögel ihre Nester aufgeben und es keine Nachkommen gibtâ, sagt Marco Sommerfeld, Vogelschutzexperte beim NABU Hamburg.
Das ausfĂŒhrliche Standpunktpapier des NABU Bundesverbandes zum Thema Feuerwerk gibt es unter: http://www.nabu.de/feuerwerk
Quelle:
https://hamburg.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/30768.html